Unter Stress (vom lateinischen stringere „anspannen“ abgeleitet) verstehen wir eine durch äußere Reize hervorgerufene geistige und körperliche Reaktion. Diese Reaktion ist einerseits eine psychische und physische Belastung, andererseits befähigt sie uns besondere Anforderungen zu bewältigen. Gewöhnlich verstehen wir unter Stress etwas Negatives, Stress kann aber auch positiv wirken. Sogenannter positiver Stress beansprucht unseren Körper zwar, aber er erhöht unsere Aufmerksamkeit und fördert unsere maximale Leistungsfähigkeit, ohne uns zu schaden.
Wenn heutzutage von Stress gesprochen wird, ist jedoch meist negativer Stress gemeint. Wir empfinden Stress als negativ, wenn er dauerhaft oder sehr oft auftritt und wenn wir mit ihm geistig oder körperlich nicht umgehen können. Wir fühlen uns dann überfordert und bedroht. Wir fühlen uns Situationen nicht gewachsen und empfinden sie sogar als ausweglos.
Beispiele für solche Stress-Situationen sind Prüfungen, auf die man nicht ausreichend vorbereitet ist, berufliche Situationen, die einen überfordern, Krankheiten ohne klare Therapie-Aussichten (eigene oder in der Familie). Aber auch dauerhafte Konflikte mit anderen Mitmenschen, Lärm oder andere Umwelteinflüsse können Stress hervorrufen. Häufige Stressfaktoren sind auch Mobbing im Beruf, Beziehungsprobleme, Geldmangel, Versagensängste, permanenter Zeitdruck sowie Versagensängste.
Stress hat sich zu einem Massenphänomen unserer Gesellschaft entwickelt. Laut einer aktuellen Studie des Versicherungsunternehmens Allianz* betrifft Stress fast die Hälfte der Österreicher. „39 Prozent aller Österreicher fühlen sich durch Stress im Beruf erheblich beeinträchtigt, 25 Prozent durch Stress in der Freizeit. Beinahe jeder Vierte nähert sich dem Ende seiner Kräfte und steuert auf Burnout zu. Neben dem Job ist es auch die wachsende Belastung im Privatleben, die vielen Menschen zu schaffen macht.“
* www.allianz.at, Status 12.9.2017, Studie